Ananta Massage

Die Legende der Schlange Ananta

Vishnu, der auf der Schlange Ananta mit ihren tausend Köpfen schläft, die alle seinen Ruhm besingen, träumt von der Erschaffung der nächsten Welt. Aus der Lotusblüte, die aus seinem Nabel wächst, scheint der Gott Brahma über ihn zu wachen, während seine Frau, die gütige Lakshmi, Göttin der Schönheit und des Glücks, seine Füße massiert. Ich glaube dieser Mann fühlt sich wohl …

Warum sollte man sich massieren lassen

Zu Beginn der Massage ist man sehr empfänglich, man nimmt alles wahr: die Sanftheit und die Kraft des Masseurs oder der Masseurin, seine oder ihre Wärme, die Musik, die Geräusche der Straße oder des Gartens, der Umgebung. Dann ist man nach und nach weniger präsent, die Wahrnehmung verliert ihren Fokus, man "schaltet ab", unser Gedankenkarussell beruhigt sich und verliert seine Logik: das ist das Loslassen.

Ich liebe diesen Zustand, dieses Gefühl, zwischen Traum und Realität zu schweben. Um diesen Zustand zu erreichen, muss man sich absolut sicher fühlen, sich hingeben können und sich erlauben, sich als König, Königin oder Baby zu sehen, dem jeder Wunsch erfüllt werden kann.

Das Loslassen, das Gefühl, sich von seiner Umgebung, seinem Körper – manchmal sogar von seinem Bewusstsein – zu lösen, bringt eine tiefe Entspannung mit sich. Man verlässt die Massage mit dem Gefühl, sich selbst gefunden zu haben, mit einem tieferen Teil von sich selbst wieder verbunden zu sein.

Eine Massage kann ein Abschalten sein, das uns wieder mit uns selbst verbindet.

Eine Geschichte mit Hertz?

Bewusstseinsstufen und neuroelektrische Aktivität unseres Gehirns sind miteinander verbunden. Man misst diese Aktivität in Hertz (benannt nach dem in Hamburg geborenen Heinrich Hertz) und unterscheidet vier Wellenbereiche, die jeweils mit einem physiologischen Zustand verbunden sind:

- Gamma-Wellen, von 35 bis 80 Hz
Intensive geistige Aktivität: Schachspiel, komplexe Berechnungen usw.
- Beta-Wellen, von 12 bis 35 Hz
"Normaler" Zustand: Gespräch, mäßige/leichte geistige Aktivität.
- Alpha-Wellen, von 8 bis 12 Hz
Beruhigter Bewusstseinszustand, oft mit geschlossenen Augen.
- Theta-Wellen, von 4 bis 8 Hz
Man ist sehr entspannt: dies ist die Frequenz von Schläfrigkeit, aber auch von Meditation, Hypnose oder REM-Schlaf (Schlafphase mit Traumaktivität).
- Delta-Wellen, von 1 bis 4 Hz
Tiefschlaf, tiefe Meditation.

Die Menschen haben schon früh versucht, diese Gehirnwellen zu modulieren, z. B. Schamanen mit Trance, buddhistische Mönche mit Meditation. Auch Entspannungsübungen, Sophrologie und bestimmte Yogastile verfolgen dieses Ziel: Geist, Körper und Umwelt innerlich voneinander zu trennen, loszulassen und in einen wunderbaren Zustand zu gleiten, der von einfacher Entspannung bis hin zur Ekstase reicht. Diese erlaubt uns, so erzählt man sich, eins mit dem Universum oder unserem inneren Gott zu werden …

Eine Massage kann eine sehr sanfte, sehr wirksame Methode sein, um den Gehirnrhythmus zu beruhigen. Ein Experiment, das 2008 in der InTouch-Massageschule durchgeführt wurde (sieben Personen ließen sich während einer Massage einer Elektroenzephalografie unterziehen), zeigte, dass bereits nach wenigen Minuten Massage Theta-Wellen im Gehirn auftraten.

Eine Massage kann die gleiche Wirkung haben wie Meditation oder REM-Schlaf.